Wie spiegelt „Vor Sonnenaufgang“ dem Naturalismus wider?

Ich habe ein Roman Vor Sonnenaufgang von Gerhart Hauptmann gelesen. Es repräsentiert Naturalismus und enthält einige inhaltliche Merkmale, die den Roman repräsentativ für diese Epoche macht. Zuerst will ich die Erzählung und die Zeitstruktur behandeln. Die Zeitstruktur und der Schauplatz des Romans ist ganz eng: alles passiert innerhalb den 24 Stunden und nur in den Hof beziehungsweise den Zimmern der Familie Krauses. Das dörfliche und bäuerliche Leben wird zum Thema gebracht. Es geht um Probleme und Leben normaler Menschen, alles was zu beobachten werden kann.

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Der Erzähler trifft ohne Parteinahme auf. Die Gefühle und die Meinungen des Autors bleiben außen vor, der hat größtmögliche Objektivität in Bezug auf die Charakteren. Was Wahrscheinlichkeit, die auch als Kennzeichen für diese Epoche steht, betrifft, ist in diesem Werk durch Beschreibung der Umgebung zu sehen. Vor jeder Akt gibt es eine klare Beschreibung von Ort und Zeit. Zum Beispiel im ersten Akt des Romans: Das Zimmer ist niedrig; der Fussboden mit guten Teppichen belegt. Auch die Beschreibungen der Personen sind sehr detailliert: Loht ist mittelgross, breitschultrig, untersetzt, er hat blondes Haar, blaue Augen, sein ganzes Gesicht ist knochig. Damit wird versucht, Realität und Banalität des Alltäglichen zu zeigen oder besonderer zu machen. So konnte man auch das Gesamtbild von Menschenleben geben und die Gesellschaft und deren Probleme, auch die schreckliche Seite von der Gesellschaft, breiter zu beschreiben.

Weil Vor Sonnenaufgang ein Theaterstück von Naturalismus ist, gibt es da natürlicherweise viele Dialogen und Dialekten. Die Dialogen geschieht zwischen eigentlich allen Personen. Alle haben ”eine Stimme”, auch die niederen Schichten wie Dienstangestellte der Bauernfamilie Krauses. Da merkt man das für die Epoche gehörende Merkmal von Massenübersicht, also nicht vom Übersicht des Individuums: Persönlichkeit des Einzelnen steht nicht in der Mitte der Fokus. In damalige Gesellschaft gab es Veränderungen, genau in Denkweise von Schichten. Die Menschen wurden als Ganze gesehen. Die Unterschiede kommen vielleicht dann in Dialekten vor, was typisch für den Naturalismus ist. Durch die authentischen Dialogen im Text kann man ein besseres Bild vom wirklichen Leben und Sprache haben. Dialekten verwenden zum Beispiel der getrunkene Vater und seine neue Frau, und die Dienstangestellte.
Dieses Werk ist ein soziales Drama. Es gab damals eine Zeit gravierender Veränderungen. Gesellschaft wurde durch Staats- und Gesellschaftsform, Wirtschaftssystem, Gesellschaftsordnung und Familie kritisiert. In Vor Sonnenaufgang ist das zum Beispiel mit dem Inzest zu sehen. Frau Krause, die Hauptfigur Helenes Stiefmutter, hat eine Beziehung mit ihrer Neffe. Dies liegt im diesen Werk eher in hinter, aber doch ist es da und alle wissen es. In der Zeit der Veränderungen war es üblich, dass Menschen fingen an, sich auszubilden. In diesem Werk ist es Helene Krause, wer etwas Kultur für sich haben will und dadurch besprechen auch Helene und Loth von Literatur. Das bezieht sich auf Helenes Versuch, eine anderen Zukunft als die andere Mitglieder der Familie, zu haben.

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Alkoholismus und Trinken spielt in diesem Werk eine bedeutende Rolle. Deswegen ist es ein typisches Werk dieser Epoche. Der Vater von Helene, ist stark alkoholisiert. So ist ihre Schwester auch. Die Vater-Tochter Beziehung ist auch wegen Alkoholismus schwer, distanziert und von Vaters Seite anmachend. Loth, ein Freund von Hoffman der zum Besuch kommt, trinkt aber kein Alkohol. Mit dieser Auseinandersetzung will man die schlechte Teile des Alkoholismus mitzuteilen, weil es in damalige Literatur häufig ein Thema war.

Durch die industrielle Revolution ändern sich im 19. Jahrhundert die wirtschaftlichen, politischen und sozialen Zustände dramatisch. In diesem Werk sieht man dies auf einige Weise, zum Beispiel der schnelle Reichtum dieser Bauern durch die industrielle Entwicklung: die Familie Krause ist durch ein Kohlefunde reich geworden. Geld und Kapitalismus und Karl Marx- Idealität spielen also eine Rolle bei diesem Werk.
Helene wollte auch Veränderung zu ihrem Leben und zur sozialen Umgebung, wo alle andere nicht wohl fühlten. Als sie und Loth in einandern verliebten, wäre das eine Chance für neues Leben gewesen. Die Entscheidung von Loth, Helene wegen alkoholisierter Familie zu verlassen, bezieht sich auf einem wesentlichem Thema der Epoche: Der Mensch wird mit Blick auf seiner sozialen Rolle und seinem sozialem Umfeld beurteilt. Der Mensch ist nicht selbstbestimmt und frei in seinen Entscheidungen und Möglichkeiten, sondern entscheidend geprägt und begrenzt durch die Faktoren wie Vererbung, Milieu und Erziehung. Also, wenn loth von Doktor Schimmelpfennig erfahren darf, dass innerhalb der Familie Krause viel Alkoholismus ”in Genen” gibt, entscheidet er sich nicht für die Liebe. Die Beurteilungen der Anderen ist für Loth wichtiger als die Liebe und das Leben mit Helene. Sowohl das tragische Ende als auch der kämpft um Leben, Leid und tragische Schicksale ist typisch für Naturalismus. Dies ist am Ende mit Helenes Selbstmord zu sehen. Da geht es eigentlich sogar um Naturgesetze: Einige überleben und einige nicht. Hier merkt man auch Evolutionstheorien von Charles Darwin, die damals auch stark Rückenwind hatte. Wie Grundthese lautet: Lebewesen entwickeln sich genetisch weiter, in dem ihre Gene mutieren. Positive Veränderungen setzten sich durch, negative Entwicklungen wurden durch den Konkurrenzkampf ausgerottet.

Naturalismus und Vor Sonnenaufgang haben heute noch etwas zu bieten: die Themen wie das Alkoholismus oder der der Inzest kann man immer noch als soziale Probleme und als Tabus sehen. Diese Themen werden viel auch heutzutage in literarischen Werke oder in Filmen dargestellt. Die Themen sind immer noch aktuell, weil es da um Menschheit geht. Das macht Naturalismus eigentlich auch ein Vorgänger des Modernismus und heutiger Darstellungsweise. Die alten Zeiten oder Epochen lehren uns das Verständnis aus der Sprache und Kultur sowie aus Werken von heute. Die Gesellschaft war unterschiedlich in der Zeit dieser Epoche, und man kann durch Lesen davon viel lernen. Als ein Leser heutzutage sieht man die Sachen oder Themen des Werkes von anderen Perspektiven als ein Leser von der Zeit des Naturalismus. In alten Literatur oder im Lesen dieser Werke geht es auch um Kulturerbe und Verstärkung von der nationalistischen Identität.

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