Zwei Mamas für Oscar: Wie aus einem Wunsch ein Wunder wird

Vorstellung des Buches

“Zwei Mamas für Oscar: Wie aus einem Wunsch ein Wunder wird”

Autorin: Susanne Scheerer

Illustratorin: Annabelle von Sperber

Erscheinungsjahr: 2018

Verlag: ellermann-der Vorleseverlag

Inhaltsangabe

In dem Kinderbuch “Zwei Mamas für Oscar” erzählt der kleine Junge seinen Freundinnen Frieda und Tilly die Geschichte seiner Familie. Der Erzähler  erklärt, wie Oscars Mamas eine große Sehnsucht nach Kindern hatten und wie sie sich dafür entschieden haben, alles Mögliche zu versuchen, um eins zu bekommen. Er erzählt auch von Hans, der Oscars Mamas Samen gegeben hat und wie Oscar schließlich auf die Welt gekommen ist. Für Oscars Mamas ist das alles ein großes Wunder und es wird begeistert von seiner ungewöhnlichen Entstehungsgeschichte erzählt.

Das Buch erzählt auf einfühlsame und kindgerechte Weise die Geschichte einer Regenbogenfamilie und zeigt auf, dass es viele verschiedene Arten von Familien gibt. Die Erklärungen sind dabei leider manchmal unklar und unverständlich und als Leser wundert man sich über die unzureichend aufgeklärten Mamas. Ansonsten ist “Oscar hat zwei Mamas” eine liebevolle Geschichte über Familie, Liebe und das Wunder des Lebens.

Charaktere

*zum besseren Verständnis liste ich hier auch die biologischen Eltern auch wenn der Fokus zu keinem Zeitpunkt der Geschichte auf diesen Konstellationen liegt

Oscar: Sohn von Bine und Lina

Frieda: Tochter von Leonore und Hans, Schwester von Tilly

Tilly: Tochter von Leonore und Hans, Schwester von Frieda

Bine: Frau von Lina, Mutter von Oscar (biologische Mutter von Oscar)

Lina: Frau von Bine, Mutter von Oscar (hat Oscar bekommen)

Leonore: Frau von Hans, Mutter von Frieda und Tilly

Hans: Mann von Leonore, Vater von Frieda und Tilly (biologischer Vater von Oscar)

 

Durch diese Konstellationen handelt es sich bei Tilly, Frieda und Oscar um Halbgeschwister.

Sprache und Stil

Das Buch ist ein Bilderbuch und richtet sich an Kinder im Vorschulalter. Die Sprache ist einfach und leicht verständlich, damit Kinder der Geschichte folgen und sie verstehen können. Die Sprache und der Stil des Buches sollen dazu beitragen, das Thema kindgerecht und zugänglich zu machen. Manchmal ist die Geschichte aber auch zu einfach und oberflächlich, ohne genügend Tiefe in die Handlung fließen zu lassen.

Illustrationen

Die Illustrationen im Buch sind ebenfalls wichtig und unterstützen die Geschichte. Sie sind farbenfroh und detailliert, um das Interesse und die Aufmerksamkeit der Kinder zu gewinnen. Sie zeigen lebendige Farben und Ausdrücke, die die Geschichte zum Leben erwecken.

Beispiel:

Rezension

Die Geschichte “Zwei Mamas für Oscar: Wie aus einem Wunsch ein Wunder wird” von Susanne Scheerer und Annabelle von Sperber mag zwar eine wichtige Botschaft der Akzeptanz und Inklusion vermitteln, jedoch gibt es einige Mängel in der Umsetzung. Das Klischee einer kurzhaarigen, maskulin wirkenden Frau und einer langhaarigen, femininen Frau wird erneut bedient, was zwar zu verschmerzen ist, aber dennoch enttäuschend und stereotypisch wirkt.

Des Weiteren nimmt die andere Hälfte des Buches viel Zeit in Anspruch, um alternative Methoden zur Kindererzeugung zu zeigen, wie zum Beispiel das Pusten von Pusteblumen oder das Backen von Sand. Diese Szenen befremden im Gesamtkontext und wirken übertrieben und unrealistisch. Der “Samen-Eimer” von Hans ist auch fragwürdig, da ein kleines Kind den ironischen Kontrast zur ernsthaften Aufklärung möglicherweise nicht verstehen kann.

Die Darstellung auf der letzten Seite des Buches zeigt zunächst einen “klassischen” Geschlechtsverkehr, bei dem beide Personen nackt sind, und dann eine Befruchtung durch eine Spritze, bei der die Menschen angezogen sind. Diese Darstellung nimmt dem Akt der künstlichen Befruchtung die Sinnlichkeit, die auch bei Menschen vorhanden ist, die auf diese Art ein Kind erzeugen.

Insgesamt bietet “Zwei Mamas für Oscar: Wie aus einem Wunsch ein Wunder wird” eine wichtige Botschaft der Vielfalt von Familienformen und Inklusion, jedoch gibt es einige Stereotypen und unrealistische Szenen, die die Geschichte etwas enttäuschend machen. Die Darstellung der Befruchtung am Ende des Buches wirkt auch eher sachlich als sinnlich, was das Thema der Fortpflanzung und Liebe etwas abstrakt und kalt erscheinen lässt.

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