Der heutige Gregor

Text: Jenni Tukiainen

Bilder: http://pixabay.com/fi

 

Einige Deutungen

Das Thema der Verwandlung von Franz Kafka ist noch sehr aktuell in unserem Gesellschaft. Obwohl die Geschichte ein bisschen abstrakt scheinen kann, kann man darin viele Themen heutiges Lebens finden: die Unterschiedlichkeit, die Krankheit, die Drogenprobleme, das überlassen von der Familie oder von dem Gemeinschaft, die Depression und gefälscht Selbst- und Weltanschauung, sogar die Euthanasie.

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In Die Verwandlung wacht Gregor einen Morgen auf und bemerkt, dass er verwandet ist: er ist jetzt wie ein riesengrosses Kerbtier. Was aber sogar überraschender ist, ist wie Gregor selbst diese Verwandlung einstellt: er konditionert daran ungewöhnlich schnell. Vielleicht ist seine Verwandlung eigentlich nicht so plötzlich, zumindest nicht für sich selbst. Es kann eine Eigenschaft sein, zum Beispiel die Sexualität oder das Geschlecht, die schon immer ihm gewesen ist. Diese Eigenschaft war nur seiner Familie unbekannt, und einen Tag auch ihnen herausgestellt. Vielleicht ist es die Familie und andere Leute, die Gregor plötzlich als Kerbtier  sehen und dafür sieht sich auch Gregor  irgendwie furchtbar.

Möglich ist auch, dass nur Gregor sich als Kerbtier sieht, weil sein Weltanschauung gefälscht ist. Die Depression kann man alles falsch sehen machen: sich selbst und was andere Leute an ihn denken. Deshalb kann Gregor sich vorstellen, dass er schrecklich ist und dass er seiner Familie und andreren Leuten Ärger bringt. Am Ende stellt er vor, wie glücklich alle über seinen Tot wären.

Vielleicht hat Gregor ein Problem mit Alkohol oder Drogen und deswegen halluziniert er. Seine Familie wollen Gregor helfen aber sie wissen nicht wie. Einige Leute denken, dass Gregor selbst an dieses Problem schuld ist, zum Beispiel der Vater, der Gregor seinen Rücken kehrt. Die Familie wissen nicht, wie sie Gregor helfen könnten. Sie sind beschämt und wollen nicht Hilfe von aussen bitten. Am Ende stirbt Gregor.

Es kann aber auch sein, dass Gregor eine Unfall hatte und im Koma bis zu diesem Morgen lag. Als er aufwacht, ist er gefangen in seinem Zimmer und in seinem Körper. Er kann nichts sagen aber er versteht alles, was die Anderen sagen. Seine Familie sind traurig und sie sehen Gregor nicht mehr als Mensch. Am Anfang haben sie einiges Hoffen, aber wenn Gregor nicht besser wird, geben sie auf und treten zurück. Am Ende lassen sie die Doktor Gregor ums Leben bringen und nur dann können sie weiter im Leben gehen. In diesem Fall kann die Geschichte Gregors ein Kommentar zur Euthanasie gesehen sein.

 

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Man kann die Verwandlung auch mit die Einsamkeit der alten Leute vergleichen. Einen Tag wird ein Mensch in den Augen anderer Leute wie Gregor: eine unschöne, unnötige und unerwünscht Ungelegenheit, damit man nicht mehr kommunizieren kann. Der Familie und der Gesellschaft wäre es besser, wenn er  starbe – das würde auch finanziell helfen. In meiner Arbeit habe ich viele Beispiele dafür gesehen, wie ein alter Mensch ganz allein ist, weil seine Familie keine Zeit oder Interesse für ihn hat. Er (oder öfter sie) ist in so einer schlechter Verfassung, dass er völlig eingefangen in seiner Wohnung lebt, in manchen Fällen sogar in seinem Bett.

Gregor könnte auch einer von diesen Leute sein. Er kann nicht mehr arbeiten, er ist unnötig für die Gesellschaft und für seine Familie geworden. Für sich selbst und andere Leute ist er abstoßend geworden. Seine Funktionsfähigkeit ist so schlimm geworden, dass er fast gar nicht mehr aus seinem Zimmer gehen kann. Sein Appetit ist geändert und er ist völlig abhängig von seinen Pflegern. Niemand versteht ihn. Er beginnt auch selbst zu denken, dass es besser wäre, wenn er tot wäre. Und einen Tag passiert es doch. Der Familie ist es irgendeine Erleichterung.

 

 Totuus tarua tylympää?

http://yle.fi/aihe/artikkeli/2015/03/09/muistisairaan-kotona-karpasena-katossa

Nykyään yksi median lempiaiheista tuntuu olevan vanhusten yksinäisyys ja huono kohtelu. Valitettavasti kaikki kauhutarinat näistä päiviksi unohdetuista yksinäisistä kotinsa, ruumiinsa ja mielensä vangeiksi joutuneista ihmisistä eivät ole pelkkää skandaalinhakuista kohun lietsontaa. Suomessa on lukuisia ihmisiä, jotka toimintakykynsä heikkenemisen – esimerkiksi fyysisen kunnon tai muisti- ja mielenterveysongelmien – vuoksi ovat täysin riippuvaisia joko perheestään tai ulkopuolisesta avusta. Monesti he ovat masentuneita, yksinäisiä ja kokevat olevansa pelkkä taakka läheisilleen ja hoitajilleen toivoen kuolemaa. Karu totuus on, että he eivät ole täysin väärässä. Länsimainen nyky-yhteiskunta ei arvosta vanhuutta, sillä sen ei koeta tuovan hyötyä. Edes elämänviisautta ei tunnuta tosiasiassa arvostettavan vanhuudessa, vaan vanhuus koetaan ongelmaksi, taloudelliseksi ja aikaa vieväksi taakaksi. On jopa ristiriitaista, miten vanhusten oikeuksien puolesta jaksetaan taistella sanan tasolla lehdissä ja televisiossa, mutta käytännössä omista läheisistä huolehtimista ei koeta tärkeäksi. Mielestäni tätä ilmiötä voi hyvin verrata Die Verwandlungin (suom. Muodonmuutos, 1915) teemoihin, joista on poimittavissa mm. yksinäisyys, masennus, elämäntilanteen muutos ja perheen hylkäämäksi joutuminen, ja lopulta yksinäinen, surullinen kuolema.