Die Verwandlung – absurd aber wahrwahftig

Ensikosketukseni Kafkaan

Kirjallisuus. Modernismi. Kafka.

 

Pakko myöntää, että en ole edes humanistisen alan opiskelijana kovin perehtynyt kirjallisuuden maailmaan. Kirjallisuushistorian kurssillamme toteutettava blogiprojekti sai minut kuitenkin tutustumaan lähemmin modernismiin sekä kyseisen aikakauden kirjailijaan, jonka nimi oli ennestään tuttu, mutta joka oli muuten minulle täysin tuntematon: Franz Kafkaan.

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Kuva: http://www.theguardian.com/world/2009/oct/25/israel-library-franz-kafka-trial

Prahassa, silloisessa Itävalta-Unkarissa, vuonna 1883 syntynyt Franz Kafka on 1900-luvun alkupuolella vallinneen modernistisen kirjallisuuden suurimpia nimiä. Saksaksi äidinkielellään kirjoittanut Kafka syntyi keskiluokkaiseen juutalaisperheeseen, jossa kauppiasisä Herrmann Kafka oli voimakas auktoriteetti. Kafkan novelleissa ja romaaneissa kykenemättömyys kapinaan onkin usein ollut keskeisenä teemana, kuin myös analysoimassamme pienoisromaanissa Die Verwandlung – Muodonmuutos (1915). Kafkan käsittelemät teemat ovat usein ahdistavia ja synkkiä, mutta kirjailijan tavaramerkkeihin kuuluukin musta huumori ja satiirinen kerronta.

Die Verwandlung kertoo nuoresta miehestä, kauppamatkustaja Gregor Samsasta, joka tarinan alussa herätessään uuteen aamuun huomaa muuttuneensa “suunnattomaksi syöpäläiseksi”, eli suureksi, kovakuoriaisen kaltaiseksi otukseksi. Kafkan kerronta on heti alkuun ekspressionistisen absurdia ja vahvatunteista, ja tunteikas subjektiivinen kuvaus jatkuu läpi tarinan – ehtaa, perinteitä rikkovaa modernismia!

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Kuva: http://nachan.deviantart.com/art/Kafka-185666211#/art/Die-Verwandlung-183246144?_sid=19318d8f

 


 

Die Verwandlung
– einsam, isoliert, abgewiesen

Die Verwandlung (1915) von Franz Kafka ist eine absurde Geschichte mit menschlichen Themen.

 

Die Verwandlung ist eine der bekanntesten Geschichten von Kafka. Es ist ein Kurzroman, der mit folgenden Worten beginnt: “Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.” Also, er ist ein großer Käfer geworden. Was? Wie? Warum?

Die verwirrende Erzählung geht weiter; die Familie von Gregor kann die Verwandlung gar nicht verstehen, und sie sperren das ungeheuere Wesen in seinem Zimmer. Der Vater setzt sich am stärksten entgegen dem Käfer und will ihm nicht helfen. Die Mutter und die Schwester von Gregor sind erschüttert aber versuchen ihm am Anfang auch helfen und seine Lage verbessern. Gregor bekommt etwas zum Essen und kommt in seinem elenden neuen Leben von Tag zu Tag durch.

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Bild: http://matetip.com/2013/01/09/irony-and-franz-kafka-metamorphosis-free-ebook/

Kafka beschreibt, wie der Käfer auf den Wänden des Zimmers klettern will, wie ihm faules Essen schmeckt. Gregor sinkt immer tiefer ins Käferleben ein und die Umbegung verstärkt die Prozesse. Ihn wird als einen Ungeziefer gehalten und endlich ist er für seine Familienmitglieder kein Gregor mehr. Die Verwandlung des jungen Manns ist für den Leser etwas Unbegreifliches, aber die echte und stark gefühlsbetonte Erzählung führt mit und man stellt die komische Situation nicht mehr in Frage; man kann eigentlich sogar sich mit Gregor Samsa identifizieren und seine Lage und Emotionen verstehen. Die Einsamkeit eines andersartigen Wesens ist ein aktuelles Thema noch heute in unserer ungleichen Welt.

Die Familienbeziehungen spielen eine große Rolle im Roman: Das Verhalten der Familie verstärkt es, dass Gregor sein Selbstbild verliert. Es ist zu merken, dass er jedoch kein Widerstand gegen seine Familie leistet. Der Vater wird als der Familienvorstand und als ein starker Charakter mit Autorität, der auch aber unnachbar ist, vorgestellt. Spiegelt dies die Beziehung zwischen der Schriftsteller und seinem Vater wider, das kann man nur raten.  Die Mutter ist krank, schwach und angstvoll; am Anfang will sie noch glauben, dass ihr Sohn noch sich verbessern würde und dass sie ihn noch treffen könnte, aber sie beginnt die Hoffnung mit der Zeit zu verlieren.

Die großte Rolle neben Gregor hat allerdings seine Schwester, Grete. Sie ist jung und zart, aber sie nimmt die Verantwortung auf sich und ist die erste und einzige, die den Käfer füttert. Der Gregor-Käfer denkt zurück an die Zeit, als sie mit seiner Schwester alles tun könnte; sie sind nah gewesen, und in der schwierigen Situation verlasst er sich auf sie. Endlich ist die Tochter aber diejenige, die entscheidet, dass die schwierige und andauernde Situation in der Familie beenden muss. Die Geschichte erzählt auch von der Verwandlung von Grete: am Ende ist sie eine schöne, selbstständige junge Frau geworden.

Die Schlüsselfrage des Romans ist letztendlich, was eigentlich passiert ist: Hat der Protagonist sich richtig zu einem Käfer verwandelt, oder ist die Erzählung nur Beschreibung seiner geistigen Landschaft?

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Bild: https://turmsegler.net/img/2007/Luis_Scafati-Kafka.gif

 


 

Immer wichtige Themen

Trotz der absurden, expressionistischen Geschichte sind die humanen und gesellschaftlichen Themen in Die Verwandlung immer noch aktuell. Dieses Projekt hat mich wieder daran erinnert, warum man mehr alte Literatur lesen sollte  um zeitlose Themen in verschiedenen zeitlichen Kontexten nachzudenken.

Die Themen in Die Verwandlung, wie Identität, Absonderung, Verschiedenheit und Familienbeziehungen, werden auch in vielen heutigen Werken behandelt. In einem Film von Feo Aladağ, Die Fremde (2010), sind viele von den gleichen Themen da: Die Protagonistin des Films, Umay (Sibel Kekilli), wird von ihrer Familie abgewiesen, wenn sie ihren gewaltsamen Ehemann verlasst und ein neues Leben in Deutschland anfangen will. Der Film behandelt ein Kulturkonflikt: Umay ist ursprünglich Türkin, aber hat ihre Kindheit in Deutschland gelebt und fühlt sich gemütlicher mit der deutschen Kultur. In Die Fremde wird der Vater von Umay auch als eine unerschütterliche Autorität gezeigt, und ihre Mutter ist resigniert und ohne eigenen Wille. Die traditionellen Familienwerten kann noch heute in verschiedenen Kulturen mehr oder weniger herrschen. Umay versucht eine nähere Beziehung mit ihrer Schwester bilden, aber endlich wird sie von der ganzen Familie verlassen und sie muss einsam mit ihrem kleinen Sohn weiter kämpfen.

In Die Fremde sind die Familienbeziehungen ein großes Thema, wie auch Kulturkonflikte, Frauengerechte und Identität. Wenn man der Film mit Die Verwandlung vergleicht, gibt es aber einen beachtlichen Unterschied: In Kafkas Erzählung war auch die Inkaufnahme von Gregor Samsa ein vorherrschendes Thema durch die Geschichte. Gregor akzeptiert die Situation sehr schnell und versucht sich daran anzupassen, er leistet kein Widerstand er geht völlig anders vor als Umay. Wenn ich mich heutige Werke, Filme oder Bücher mit Protagonisten wie Gregor ausdenke, fällt mir nichts ein. Das besagt vielleicht, dass etwas in unserer Gesellschaft im Laufe der Zeit auch sich verändert hat. Glücklicherweise.