Malmqvist & Skog-Södersved

Mariann Skog-Södersved und Anita Malmqvist

Universität Jyväskylä und Universität Umea

 

Emotionalisierung als persuasive Strategie in den Leitartikeln schwedischsprachiger Regionalzeitungen

Persuasives Handeln zielt darauf ab, die Einstellung eines Rezipienten zu einem Sachverhalt zu beeinflussen. Dabei können sowohl sprachliche als auch nicht-sprachliche Mittel strategisch eingesetzt werden. Die Auswahl geeigneter Strategien kann bewusst oder unbewusst erfolgen, wobei die jeweilige kommunikative Funktion entscheidend ist.

Schwarz-Friesel (2013) betrachtet Emotionalisierung als eine zur Persuasion gehörende Strategie, die auch Sachverhaltsdarstellungen betrifft. Es muss sich also nicht um persuasive Texte handeln, aber man könnte annehmen, dass diese davon besonders betroffen sind. Zum Beispiel hat Schalkowski sich mit Kommentaren in Regionalzeitungen beschäftigt und ihre Boulevardisierung besprochen, wobei er auch das Emotionale erwähnt. Er stellt fest: „Die Kommentare in den deutschen Regionalzeitungen kommen zunehmend leichtgewichtiger, weniger welterklärend in der Sache und direkter, frischer, emotionaler im Ton daher.“ (Schalkowski 2016: 173) In diesem Zusammenhang bemerkt er auch, dass sie mehr Meinung und weniger Argumentation enthalten. Das könnte eventuell eine Emotionalisierung fördern.

Diese Feststellungen ließen bei uns die Frage entstehen, wie Emotionalisierung in schwedischsprachigen Kommentaren als persuasive Strategie verwendet wird. Um das herauszufinden wird anhand ausgewählter schwedischer und finnlandschwedischer Regionalzeitungen der Frage am Beispiel des Leitartikels nachgegangen.

 

Schalkowski, Edmund (2016): Gibt es eine Boulevardisierung des Kommentars in den deutschen Regionalzeitungen? In: Lenk, Hartmut H. E. (Hrsg.): Persuasionsstile in Europa II. Kommentartexte in den Medienlandschaften europäischer Länder. (Germanistische Linguistik. 229–231). Hildesheim/Zürich/New York: Olms, 167–175.

Schwarz-Friesel, Monika (2013): Sprache und Emotion. 2. Auflage. Tübingen: UTB.