Dialogischer Sprachgebrauch 3: Misskommunikation und verbale Gewalt

Neuphilologischer Verein Helsinki
EINLADUNG

Internationale Konferenz

Dialogischer Sprachgebrauch 3: Misskommunikation und verbale Gewalt

Helsinki/Finnland, 15.–17. August 2012

Plenarredner:

Ruth Amossy (Université de Tel-Aviv): La violence dans les confrontations verbales : un échec de la communication ?
Derek Bousfield (University of Central Lancashire): Impoliteness/Rudeness: One in the same?
Arnulf Deppermann (Institut für Deutsche Sprache, Mannheim): Gleiche Wörter – inkommensurable Bedeutungen: Zur interaktiven Entstehung von
Undurchschaubarkeit in politischen Diskussionen durch semantische Verschiebungen und Diversifizierung
Tony McEnery (Lancaster University): Primed for Violence? Language and violence, a case study
Claudine Moïse (Université Stendhal de Grenoble 3): Les phénomènes de ruptures interactionnelles dans la violence verbale fulgurante
Monika Schwarz-Friesel (Technische Universität Berlin): Tatort Sprache: verbale Gewalt gegen Juden im 21. Jahrhundert

Dialogischer Sprachgebrauch 3 ist das dritte internationale Symposium in der Tagungsreihe zum Thema Dialog und Dialogizität der Sprache. Das Symposium wird vom 15. bis 17. August 2012 in Helsinki anlässlich der 125-Jahrfeier des Neuphilologischen Vereins veranstaltet. Diesmal wird das multilinguale Symposium an die « dunklere » oder zumindest an eine weniger erfreuliche Seite der Dialogizität herangehen und sich mit Missverständnissen, Meinungsdifferenzen, Streiten, Fluchen, Beleidigung, Lästerung und sogar verbaler Gewalt beschäftigen, mit denen wir im Alltag auf die eine oder andere Weise konfrontiert sind. Willkommen sind Beiträge insbesondere aus folgenden Forschungsbereichen: Soziolinguistik, Pragmatik, Gesprächsforschung, Diskursanalyse und Übersetzungsforschung. Auch Analysen, denen literarische Texte oder historischer Sprachgebrauch (aus diachronischer Perspektive) zugrunde liegen, kommen gern infrage. Die Beiträge können u. a. folgende Forschungsfragen behandeln:

  • Wie sieht der aktuelle linguistische Forschungsstand im Bereich der Missverständnisse und Misskommunikation aus? Ist das kommunikative Misslingen schematisch zu beschreiben? In welchem Ausmaß und in welcher Gestalt kommen Missverständnisse in verschiedenen Texten bzw. Textsorten (z. B. in Lehrwerken, Comics, Fiktion) vor?
  • Folgt eine Beleidigung ihrer eigenen Logik? Gibt es gruppenspezifische oder individuelle Verfahrensweisen der Beleidigung? Wie sind zum Beispiel Fluchwörter morphologisch oder Beleidigungen sprachlich oder diskursiv aufgebaut?
  • Welche Funktionen kommt dem Fluchen zum Beispiel in belletrististischen Texten zu?
  • Haben die sozialen Medien etwas Neues zur Erforschung dieser Fragen beigetragen?
  • Mit welchen ethischen Problemen sind die Analysen heikler Daten verbunden?
  • Ändert sich aggressiver Sprachgebrauch beim Übersetzen und wenn ja, wie?
  • Wie realisiert sich die Dichotomie gesprochene/geschriebene Sprache zum Beispiel in Bezug auf Beleidigungen?

Der Schwerpunkt der Konferenz liegt auf der Beschreibung des Englischen, des Deutschen und der romanischen Sprachen.

Wenn Sie einen Vortrag halten möchten, senden Sie bitte bis spätestens 13. Februar 2012 einen Abstract im Umfang von max. 300 Wörtern (einschließlich Literaturangaben) im rtf-Format als Anhang einer E-Mail an die Adresse dialog-2012@helsinki.fi. Geben Sie im Abstract bitte auch Ihren Namen, Ihre Wirkungsstätte und Ihre E-Mail-Adresse an. Über die Annahme Ihres Vortragsangebots werden wir Sie bis Mitte März 2012 per E-Mail informieren.

en français: https://blogs.helsinki.fi/dialog3-fr/
in English: https://blogs.helsinki.fi/dialog3/

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
anni.sairio@helsinki.fi (Englisch)
liisa.tiittula@helsinki.fi (Deutsch)
ulla.tuomarla@helsinki.fi (Romanische Sprachen)

Organisationskomitee: Ulla Tuomarla (Vorsitzende), Liisa Tiittula, Marjo Vesalainen, Päivi Sihvonen, Anni Sairio, Marianna Hintikka und Maria Paloheimo.

Wissenschaftlicher Beirat:
Mary Bucholtz (University of California, Santa Barbara)
Gabriele Diewald (Leibniz Universität Hannover)
Reinhard Fiehler (Institut für Deutsche Sprache, Mannheim)
Juhani Härmä (Université de Helsinki)
Jarmo Korhonen (Universität Helsinki)
Terttu Nevalainen (University of Helsinki)
Minna Palander-Collin (University of Helsinki)
Päivi Sihvonen (Université de Helsinki)
Liisa Tiittula (Universität Helsinki)
Véronique Traverso (Université Lumière Lyon 2)
Ulla Tuomarla (Université de Helsinki)
Marjo Vesalainen (Universität Helsinki)

Teilnahmegebühr: 150 € / 120 € (für Mitglieder des Neuphilologischen Vereins) /
90 € (für Studierende)

Modern Language Society: http://www.helsinki.fi/jarj/ufy/indexde.htm

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