Rezensionen
Echte Rezensionen, also von Journalisten und Kritikern geschriebene Texte über “Die weiße Massai”, haben wir nicht viele gefunden. Es kann daran liegen, dass das Buch in den 1980er Jahren erchienen ist, als es noch kein Internet gab. Die Zeitungen, die damals über das Buch geschrieben haben, stehen nicht notwendigerweise digital zur Verfügung, oder man muss für den Zugang zahlen. Trotzdem liefern wir hier einen Beispiel einer solchen Rezension.
´“…Obwohl sie [Corinne] ihr Bestes tut, um sich anzupassen, hat man das Gefühl, dass sie während ihrer gesamten Ehe im Wesentlichen unverändert bleibt — eine europäische Frau, die die Frau eines afrikanischen Kriegers spielt. Hofmann ist eine großartige Beobachterin, die winzige Details aufzeichnet, die das Dorf ihres Mannes zum Leben erwecken aber gleichzeitig kurzsichtig, was das große Ganze angeht.” (The Independent, September 2005)
Leserreaktionen
Es gibt Websites, die die Reaktionen der LeserInnen sammeln, sowohl auf Deutsch als auch auf andere Sprachen, da das Buch in mehr als 30 Sprachen übersetzt worden ist. Wir zeigen hier einige von ihnen. Manche sind positive und Corinne sieht man als eine sehr mutige Frau.
Die biografische Erzählung hat aber auch Kritik bekommen. Die Sprache wurde als kolonialistisch beschrieben und die Lebensweise der Samburustamm als zurückgeblieben präsentiert. Zudem wurde kritisiert, dass Lketinga oft auf seinen Körper reduziert wurde und schwarze Frauen als rechtlos beschrieben wurden. Hofmann sehe weiße Kultur und Lebensweise überwiegend richtig und sie sehe einen Veränderungsbedarf ausschließlich bei Schwarzen. Kritisiert wurde Hofmanns unreflektierte, immer zunehmende missionarische Rolle als eine Zivilisationsbringerin.
Zusätzlich wird kritisiert, dass Hofmann ihr Mann nicht einen Samburu, sondern einen Massai nennt, weil dieser Stamm in Europa bekannter ist. Hofmann wurde auch wegen der „Entführung“ ihres Kindes aus Afrika kritisiert.
Siehe z.B. folgende Seiten:
Forschungsliteratur
Viele Forschungsreferenzen, also wissenschaftliche Artikel, die “Die weiße Massai” analysiert hätten, haben wir nicht gefunden.
Nach einer kurzen Suche tauchen doch einige Rezensionen auf, also Beschreibungen des Buchs, die von einem Forscher oder einer Forscherin gemacht sind.
- The White Masai: An Exotic Tale of Love and Adventure. Gibb, Camilla, Biography, 2007, Vol. 30 (1), p.138
Interessant ist auch eine Rezension über “ein Buch über das Buch”, also die Rezension eines Werkes, das “Die weiße Massai” analysiert:
- Maurer, Elke Regina: Fremdes im Blick, am Ort des Eigenen. Eine Rezeptionsanalyse von “Die weiße Massai”. Rezension von Luttmann, Ilsemargret, Anthropos, 2011, Vol.106 (1), p.279-283
Es sieht so aus, einige Diplomarbeiten haben auch das Buch oder den Film als Thema gewählt:
- Die weiße Massai: Vergleich des Buchs und der Filmbearbeitung. Charousková Kateřina. Diplomarbeit, 2012, Universität Masaryk, Brünn
Die wissenschaftlicheren Referenzen sind z.B. folgende:
- Brave other World? The Africanized Heimatfilm as Successor of the Post-Nazi Heimatfilm? Grobner, Cornelia, 2015. Kultura (Skopje), 2015 (12), p. 129-137
- On difference, desire and theaesthetics of the unexpected: The White Masai in Kenyan tourism. Meiu, George Paul; Theodossopoulos, Dimitrios ; Skinner, Jonathan. Great Expectations, 2022 (34), p. 96-115
Aus dem letzten Referenz kann man lesen: “In German-speaking countries, the book [The white Masai] was part of a wider genre of women’s life writings that celebrated the authentic experiences of cross-cultural romances or marriages to foreign men”.